Donnerstag, 22. Oktober 2009

Kiowa



Wir haben wenig von uns erzaehlt, in den letzten Monaten, nicht weil es nicht genug gaebe, sondern weil es Zeiten gibt, wo man im wahrsten Sinne des Wortes “sprachlos” ist. Die Welt bleibt nicht stehen, doch fokussiert sich das ganze erleben, sehen, fuehlen und tun auf einen einzigen Punkt und der Rest wird fuer eine Zeit ausgeschlossen.

Vor drei Monaten kam Kiowa morgens humpelnd aus ihrer Huette. Falsch gelegen oder irgendwo gestossen. Sie bekam von uns ein leichtes Schmerzmittel fuer einige Tage, doch es aenderte sich nichts. Im Gegenteil, sie fing an die Pfote hinter sich her zu ziehen und jammerte wenn man den li. Schulterbereich nur vorsichtig beruehrte. Der Tierarzt machte ein Roentgenbild. Es gab eine Veraenderung des Knochens in dem Bereich. Es lag die Vermutung nahe, das es eine Entzuendung war. Also mit Kortison und Antibiotika behandelt.

Das zog sich ueber Wochen hin, unterschiedliche Dosierungen und unterschiedliche Praeperate. Es gab Besserung, Tage wo sie sich fast wieder frei bewegen konnte und Tage wo wir sie regunglos im stroemenden Regen in einer Kuhle im Auslauf fanden, weil sie nicht mehr hoch kam. Immer wieder Roentgenbilder, die Veraenderung blieb und wuchs.

Am letzten Wochenende war es soweit, das was wir laengst wussten wurde ausgesprochen. Der Tierarzt machte Bilder vom Brustkorb und an den Rippen gab es auch kleine Schatten. Sie hat Knochenkrebs im Endstadium. Vielleicht noch 4 Wochen, mit ganz viel Glueck bis zu 6 Monate. Sie kam vom Tierarzt wieder, ziemlich stabil im Moment und freute sich, humpelte ausgelassen durch die Gegend und alles war wie immer, dieselbe Kiowa und trotzdem im Moment des Aussprechens war es so, als wuerde sie schon weg sein.

Sie bekommt eine sehr hohe Dosis Kortison und Antibiotika. Das hilft ihr, macht sie schmerzfrei. Oberhalb der Schulter waechst der Tumor, jeden Tag ein Stueck mehr, er ist schon faustgross.
Es geht ihr gut, sie hat Hunger, mag so gerne angefasst werden und sucht die Naehe ihrer Kinder und natuerlich uns. Sie mag sich noch freuen, buddelt im Auslauf nach Knochen ... kann noch geniessen.

Seitdem sie krank ist, lebt sie mit Haus, zusammen mit ihrem Sohn Steel und ihrer Tochter Moon und all den anderen. Oliver hat das komplette Treppenhaus fuer sie umgebaut, die alte Treppe war zu steil, sie kam kaum noch hoch. Am letzten Wochenende in einer Wahnsinns-Aktion alles geaendert, jetzt ist es bequemer und die Tuer hat eine hochmoderne Hundeklappe, so das sie kommen und gehen kann wann sie will. Dicke Kissen gekauft, ueberall hingelegt wo sie gerne schlaeft. Sie trinkt viel durch das Kortison, ueberall Wassernaepfe. Sie hat es immer geliebt zu essen, das tut sie jetzt auch noch ... alles was sie mag. Keine Verbote mehr.

Wie kann man einem Hund danken, fuer seine Zeit die er bei uns ist, fuer seine Loyalitaet, seine Zuneigung, fuer seine unermuedliche Arbeit. Kiowa ist eine unglaubliche Arbeiterin, eine gewissenhafte Leaderin und ist hunderte Kilometer gelaufen, mit Hingabe und hat sich danach ueber ein kleines Lecker so gefreut, als waere es ein halbe Haehnchen. Sie haette ein langes Leben als Rentner mehr als verdient.

Jetzt hat sie nur noch ein paar Wochen, wie kann man Danke sagen, wie kann man ihr alles das geben was sie verdient hat??? Sie ist ein so toller Hund, ihre Bescheidenheit ruehrt einem immer wieder zu Traenen.

Wie nimmt man Abschied, kann man sie oft genug anfassen, oft genug druecken, mit ihr vor dem offenen Kuehlschrank stehen und ueberlegen ob's die Wurst oder der Kaese sein soll, zu McDonalds fahren und einen Cheeseburger holen???

All das tun wir, sie ist unser Mittelpunkt, der Foccus liegt bei ihr ... moege die Zeit langsam vergehen ... jede Geste ewig dauern, jedes „huuuhu“ nicht aufhoeren.
Sie weiss es ... ich sehe es in ihren Augen. Wer troestet hier wen???

Wie nimmt man Anschied ... wenn man es festhalten moechte ... zu langsam lernt loszulassen ... noch nicht, leise Gebete, nur noch ein paar Wochen.

Wir werden ihr am Ende helfen, sie nicht leiden lassen. Unser Ta wird kommen, wenn es an der Zeit ist.


Ich bitte alle unsere Freunde, Bekannte und Menschen die uns moegen, um Nachsicht und Geduld. Im Moment ist unsere Welt ganz klein und es ist nur ganz wenig Platz fuer anderes! Danke schoen!!!

Und fuer alle Menschen die hinter unserem Ruecken immer wieder hetzen, schlecht reden oder einfach nur nicht den Mut uns persoenlich anzusprechen!!
Jeder bekommt das was er verdient hat ... immer ... irgendwann ... das troestet ungemein!!
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Montag, 7. September 2009

Das sind wir!

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So, ich habs mal zusammen gebracht. Ein Video wo alle unsere Hunde zu sehen sind ... und wir natuerlich auch. Eine Vorstellung, ein Update von uns.

http://www.youtube.com/watch?v=DWW_w5A7H1E
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Mittwoch, 2. September 2009

... und wieder Federvieh!

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So auch im August waren wir jetzt nicht besonders mitteilsam. Aber ich hab zwei neue Videos gemacht. Einmal unsere Enten, die wir im Fruehjahr als Plueschies gekauft haben und dann unsere Huehner.

Naja, nicht jeder ist Gefluegelfreak, aber vielleicht ist es doch ganz nett anzuschauen.

Unsere Enten
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http://www.youtube.com/watch?v=w3cUH82iJlY
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Unsere Huehner
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Mit einem besonderen "special" von unserem Hahn Alfred.

http://www.youtube.com/watch?v=LWe1YCWXcU8

Viel Spass und versprochen, im naechsten Eintrag gehts nur um Hunde!!! Kein Federvieh ... kein Wetter und nix aus dem Garten!!
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Mittwoch, 5. August 2009

Sommerloch!

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Da waren wir ja etwas schreibfaul im Juli … holen wir jetzt alles im August nach.

Wir haengen mitten im Sommer, Temperaturen wie in Griechenland, viel Sonne und wenn mal Regen, dann als Unwetter mit Weltuntergangscharakter.
Im Kennelhaus haengt ein Klimageraet und 4 Ventilatoren, die Stromrechnung treibt einem die Traenchen in die Augen. Doch jammern hilft nicht, selbst ausgesucht, da muessen wir durch ... der Norden wird kommen.

Die Hunde gewoehnen sich dran, pilgern zwischen dem Haus und den Pools hin und her, getobt und gespielt wird abends und gaaaanz frueh morgens.
Unsere kleinen sueesen Puppies haben sich zu grossen, ungestuemen Monstern entwickelt und werden tatsaechlich schon 9 Monate alt. So vergeht die Zeit. Versprochen, es kommen Fotos ... habe immer noch Probs. mit meiner Kameratechnick, vielleicht klappt es in diesem Leben nochmal das ich alle Tools fuer dieses daemliche Betriebssystem bekomme.
Also, nur einer kurzer Bericht:

Scheinbar hat die hohe Sonneneinstrahlung und die Waerme auch Auswirkungen aufs Gehirnchen unserer lieben Vierbeiner.
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Hier zu sehen unsere „Moon“ ... in der Futterkueche, auf dem Tisch stehend, Eierschalen klauend ... tue ich die Dinger zusammen mit dessen Inhalt ins Futter, frisst sie sie nicht, was anderes ist es aber, wenn man dafuer heimlich in den Kuechenbereich schleicht, sich auf den Tisch „hochzieht“ und das Zeugs aus dem Muellbehaelter entwenden kann ... mmmh ganz lecker ....


Unsere lieben „Kleinen“ haben haben sich zu sehr effektiven „Vorspuelern“ entwickelt. Foerdert die Teamarbeit!



Und hier, speziell fuer Tomte, ein Update unserer Fusshupenfraktion.

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Jaeger hat sich zu einem wunderschoenen Hund entwickelt, etwas kleiner als die reinrassigen Beagle-Ausgaben ... aber ansonsten sehr gut getroffen.
Fine, ja Fine wollte ganz anderes werden, hat den Corgi als Mutter und den Beagle als Vater ignoriert und ist ein Dackel geworden. Mit ihren Stumpelbeinchen, dem schlauchartigen Koerper und diesem Dackelkopf wuerde sie den Fans dieser Rasse sicher Freude bereiten. Kurz, sie ist haesslich ... eine richtige Fusshupe halt.
Aber Fine ist toll, ein ganz liebes Wesen, sehr sanft und anhaenglich, macht sie mir jeden Tag viel Freude. Auch wenn es unvorstellbar ist, wir haben jetzt auch einen Dackel hier und ich mag sie sehr.

Zeit fuer Unsinn und ein bisschen abhaengen am Pool ist auch da ... und die unabdingbare Beschaeftigung im Sommer: Rasenmaehen. Raven liebt es, Runde fuer Runde mitzulaufen.

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Nachbars Kuehe sind auch wieder da und zum Abschluss ein paar Bilder von einem besonders schoenen Himmel nach einem Gewitter.






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Mehr kommt in den naechsten Tagen.
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Dienstag, 23. Juni 2009

Hummingsbirds – Unsere Feen am Himmel

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Eine der schoensten tierischen Neuheiten, die wir hier in den USA jetzt haben und geniessen duerfen, sind unsere Hummingsbirds. Winzig kleine Voegel, die zu den Kolibri Arten gehoren. Sie sind vielleicht daumengross, sehr feingliedrig, zierlich und pfeilschnell.

Sie leben im Sommer in Missouri, bekommen hier ihren Nachwuchs und ziehen im Herbst viele hunderte Meilen nach Texas und Mexiko.
Sie leben von Nektar wie die Bienen ...

Man findet sie fast ueberall in den USA und viele Arten auch im Norden.
Die Amerikaner moegen ihre Hummings und ueberall kann man „Feeder“ kaufen. Spezielle Vorrichtungen die von den Kleinen akzeptiert werden.

Im ersten Jahr hatte ich zwei „Feeder“ und eine Menge „Feen“ so nennen wir unsere Sommergaeste, denn durch ihr Anmut und Gewandtheit erinnern sie ein bisschen an Feen aus den Kindermaerchen.

Gefuettert werden sie mit einer Zuckerloesung, die man leicht selbst herstellen kann. Sie sind sehr zutraulich und nicht scheu und viele Voegel kommen jahrelang an die gleichen Futterplaetze.
Wenn einer ihrer Feeder mal nicht schnell genug aufgefuellt wird, sind recht sie ungehalten... kommen sogar bis in den ersten Stock ans Schlafzimmerfenster und beschweren sich lautstark.

Dieses Jahr habe ich schon vier Feeder und muss jeden zweiten Tag alles komplett auffuellen, meinen Feen scheint die Mischung sehr zu behagen, denn soweit ich das sehen kann, haben wir die meisten von allen Nachbarn hier.
Sie brueten im Baum bei den Huehnern, ihre Nester sind so winzig das man sie nur erknnen kann wenn man ganz nah davor steht.

Einige kann ich von den anderen unterscheiden und viele wissen genau das ich es bin, die das Zeug neu auffuellt und kommen ganz nah an meinen Kopf und umschwirren mich ... das ist bezaubernd.
Ich mag sie sehr und bin immer besorgt wenn nicht alle kommen oder wir schwere Unwetter haben .. schon ein Hagelkorn kleinster Groesse kann sie toeten, wenn sie nicht schnell genug einen sicheren Untschlupf finden.

Fuer alle die unsere Feen mal in Aktion sehen wollen, hier ein kurzes Video, ich habs nach einen schweren Unwetter gedreht. Viel Spass mit unseren kleinsten Zoeglingen.
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Hitzewelle

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Es hat uns erwischt, seit fast einer Woche hat uns eine Hitzewelle fest im Griff. Temperaturen von bis zu 38 Grad und eine hohe Luftfeuchtigkeit macht uns zu schaffen. Nachts sinkt die Temperatur gerade mal auf 25 Grad ab.

Im Kennel laufen die Ventilatoren und ein Klimageraet. Jede Bewegung loest Schweissattacken aus. Olli steht jeden morgen um 5 Uhr auf, damit die Hunde eine Runde in den Auslauf koennen, um 7 Uhr ist es schon zu warm.

Futter gibt es erst um 22 Uhr und dazwischen geht gar nichts, die Hunde nehmen vielleicht mal ein Bad, ansonsten regungslosen liegen vor den Ventis.
Draussen arbeiten geht gar nicht ... schon der Wasserwechsel der Hund macht Probleme ... trinken, sitzen und warten das es Abend wird.
Der absolute Horror ... schlimmer gehts nicht mehr und kein Ende in Sicht, wir muessen mindestens noch 7 Tage aushalten.

Das wuensche ich meinem aergsten Feind nicht, das ist der Vorhof zur Hoelle und das ist sicher der letzte Sommer hier. Sowas braucht kein Mensch und wir sicher nie wieder!
Dann lieber 12 Monate Winter ...
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Donnerstag, 18. Juni 2009

Attentat

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Noch eine kleine Entengeschichte.

In der ersten Woche haette es fast ein Unglueck gegeben. Olli faehrt ja immer Dientags das Fleisch fuer die Hunde holen und jeder Woche duerfen Hunde mit ... an diesem Tag waren es Tanana, Suka und Foxy ... als er wiederkam liess er sie wie gewohnt aus dem Auto ... ich sass auf der Steinmauer von dem Waschhaus und machte gerade Pause ... freudig begruesst wurde ich von den Ladies.
Ich war mit Tanana und Foxel beschaeftigt und bekam es nicht mit ... erst als Tanana ploetzlich mit einem riesen Satz in die neue Entenwohnung sprintete gingen alle Alarmglocken los ... wo ist Suka????

„Tanana“ ein Schrei, ich kenne meine Maus ... gerne jederzeit Ente als Zwischenmahlzeit, Olli war schneller und war schon im Hauesle ... scheuchte erst Tanana und dann Suka raus. Ich blieb sitzen wollte gar nicht gucken gehen ...

Olli kam raus , nix passiert ...

Als er rein kam hatte Suka gerade eine im Maul und liess sie sofort fallen, Tanana setzte an um sie wieder aufzuheben, doch die droehnende Stimme von Oliver hielt sie davon ab und sie machte kehrt. Ich ging rein und schaute mir das geschockte Entlein an, das da in der Ecke sass und schwer atmete ..

Olli untersuchte sie und es war alles okay, nur schwer erschrocken. Sie hat jetzt ihren Namen weg. Das ist die Suka-Ente ... einer der schoensten die wir haben und sie hat alles gut ueberstanden...

Jetzt bin ich vorsichtiger und freu mich, wenn sie bald ihr eigenes Gehege haben , damit weitere Mordanschlaege ausbleiben.
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Suka-Ente
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... und noch mehr lustige Gesellen!

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Da waren wir dann am vorletzenden Wochenende auf der grossen „Animal-Swap“ in Gravois Mill. Eine riesige Veranstaltung, ein Mix aus Flohmarkt, Troedel , Garten- und Feldprodukte und Kleintiere. Alles unter freien Himmel ...

Das erstemal sind wir am Freitagmorgen drueber ... nur mal gucken. Gab auch nicht so schoene Sachen ... viele kleine Hunde und Katzen in viel zu engen Kaefigen. Schlucken und nicht Hingucken.
... und es gab hunderte von Huehnern aller Gattungen, Enten, Ziegen, Gaense, und sogar Lamas. Das war echt toll ... haben uns viel angeschaut. Oliver wollte gerne noch ein paar weisse Huehner zu unseren „Alten“ dazu und ich ... ja ich traeume immer noch von zwei Enten ... so mit Ententeich. Frueher als Kind bin ich jedes Wochenende bei uns daheim mit dem alten Brot zum Ententeich gelaufen, fast 4 km ... nur um sie zu fuettern.

Ja, Enten .. das waere toll. Aber wir haben keinen Ententeich, kein Entenhaus und ueberhaupt gerade erst Huehner bekommen. Also nur anschauen gehen. Wie unglaublich suess sind doch diese Kueken.
Wir finden 4 weisse Huehner ... toll schauen sie aus, doch koennen uns nicht entschliessen. Erstnoch mal weiter.
So laufen wir eine Zeit, haben fast alles gesehen, ein schnelles Mittagessen auf einer Bank inmitten dieses Gewuehls und auf zum letzen Bereich.
Tja ... und dann sahen wir sie ... auf einem Trailer in einer riesigen Kaefig, gut versorgt und unglaublich huebsch. Entenkinder... mindestens 40 oder 50 Stueck. Wir bleiben stehen und schauen. Ich sage nichts.

Oliver grinst und sagt, okay, nehmen wir halt welche. Ich bleibe still. Hab ich mich verhoert?
Noe, er steuert auf der Verkaufer zu und sofort beginnt ein nettes Gespraech ... ueber Enten.

Ich hoere nur mit einem Ohr hin, schaue und ueberlege, welche zwei soll ich denn jetzt nehmen? Wir kann ich Maennlein von Weiblein unterscheiden? Ich sehe zwei ganz entzueckende, natuerlich mit die kleinsten, zupfe Olli am Aermel: die will ich ich. Welche? Na, die kleinen da.
Olli geht in den Kaefig und holt sie raus und dann noch zwei ... und noch zwei und noch zwei ... wann will er aufhoeren?? Wir sind jetzt schon bei acht. Fragend schaue ich ihn an ... er mit sichtlichem Spass bei der Sache erklaert: na, im Pack ueberleben sie einfach besser ... und hat schon die naechsten zwei in der Hand. Ich wollte nur ein Paar und jetzt sind wir schon bei 10 ... das sollte genug sein ... gerade als er den kleinen Kaefig hochheben will ... sagt er: was solls und nimmt noch ein elftes ... ein kleines Schwarzes mit. Der wollte unbedingt in den kleinen Kaefig ... zu seinen Kumpels ... okay, dann halt noch her damit, auf einen mehr kommt es nicht mehr an.

Es geht auf dem schnellsten Weg zu Auto ... es ist heiss und die Kleinen muessen versorgt werden.
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Zuhause angekommen bauen wir im Waschhaus einen kleinen Verschlag mit Minipool sowie viel Heu und spendieren eine grosse Schale Futter, die dankbar angekommen wird. Ich gehe auf die Wiese und zupfe Klee ... was die Kleinen in echte Verzueckung geraten laesst.

Das war vor zwei Wochen, sie sind gut gewachsen und leben noch alle. Einer meiner grossen schwarzen humpelt seit dem ersten Tag kommt aber gut damit zurecht ... ein anderer hat eine dicke Backe... vielleicht gestochen worden. Es wird Zeit das sie umziehen ... Olli baut jetzt das Entenhaus und dann geht es raus ...

Ich mag sie sehr und sie werden wunderschoen ... und sie kennen mich und werden nicht mehr so panisch wenn ich bei ihnen sauber machen und sie fuettere ... einige kann ich sogar anfassen ... ich hoffe sie werden noch zutraulicher ...

Freude machen sie mir, viel Freude ...
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Sonntag, 31. Mai 2009

Das liebe Federvieh!

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Wie das Leben so spielt, da steht man nichts ahnend im Backyard der Nachbarin und betoniert den Boden einer neuen Kennelanlage und 24 Stunden spaeter leben bei uns 10 Hennen sowie ein Hahn und geniesen ihre neue Freiheit in einer „Deluxe-Huehner-Hotelanlage mit super Adventure-Freilauf“.

Nicht das wir Huehner haben wollten ... noe, keine Huehner. Oliver hatte lange Huehner, frueher in seinen wilden Jahren als „Farmer“ in seinem „Waldhaus“ irgendwo in der Pampa.

Die Nachbarin hat Huehner, wir bekommen immer gratis frische Eier ... das reicht doch ... und ueberhaupt ... nix da ... kein Huehnerhaus, kein Gehege.

Aber fangen wir von vorne an. Olli ist morgens rueber zu unser Nachbarin um den Boden einer neuen Kennelanlage zu betonieren. Sie hat auch nordische Hunde und davon gleich 8 und in diesem Sommer soll eine neue Behausung her.
Unser anderer Nachbar, Farmer und Rinderzuechter schickte seinen Sohn zu Oliver und liess Fragen ob Oliver denn auch Huehner an seine Hunde verfuettere. Klar, tun wir das. Was fuer Huehner denn?

Der geklaerte ihm dann, sie haben ein Pack aelterer Huehner und die wuerden nicht mehr so recht Eier legen und nun habe er sich neue gekauft und die alten muessten weg. Er wuerde sie auch fuer uns schlachten, ob wir sie haben wuerden wollen??

Oliver: wie die leben noch?? Ja, die sind fit, waren in der Mauser und seitdem gibt es immer noch Eier mit sehr duenner Schale und halt eher wenige ...

Die Huehner kommen aus einem Schulprojekt, der Lehrer der sie betreute ist ausgewandert, Afrika oder Suedamerika und hat seine Schuler gefragt, ob wer die Huehner haben will. Unser Nachbarssohn hat sie mitgenommen und jetzt ist der Ertrag wohl nicht mehr so, das sie nuetzlich waeren.

Oliver hat nicht lange ueberlegt und sagte: okay, wir nehmen sie lebendig .. . ich brauch aber einen Tag um eine Unterkunft herzurichten.
Fertig betoniert ... und rueber zu mir um mir mitzuteilen, wir bekommen Zuwachs ... ich muss jetzt ein bisschen was bauen.

Runter in die Werkstatt und in ein paar Stunden die „Hilton“-Ausfuehrung eines Huehnerhauses gezimmert. Alles drin, Legenester, Sitzstangen ... gut belueftet und sogar eine extra Klappe damit man die Eier bequem von aussen herausnehmen kann.
Dann den Rasenmaeher raus ... und ein Stueck zwischen unsere Mieterin und unserem Garten freigemaeht, Aeste gekappt.

Danach auf Huehner holen ... das haben wir zusammen gemacht. Sie lebten im Garten des Nachbarn in einem alten Schweinestall mit einem winzig kleinen schlauchartigen Auslauf der komplett kahl war.

Was fuer tolle Huehner, ich hab spaeter nachgeschaut was das fuer eine Rasse ist. Das sind „Rhode Island Red Chicken“, eine sehr robuste und alte Huehnerrasse. Legen dicke, fette braune Eier und sind sehr menschenbezogen. Der Hahn ist der Hammer, so ein stolzes und schoenes Tier. Soll nicht immer ganz freundlich sein ... er kriegte gleich seinen Namen“ Devil“.
Ein Huhn sah ziemlich kahl aus, war noch in der Mauser und scheinbar von den anderen „gepickt“, sprich gemobt.

Also, alle in einen Kaefig, die waren echt cool und kein bisschen gestresst. Auf die Ladeflaeche des Pick up’s und heimwaerts ging es. Unterwegs setzen die sich hin und liessen sich den Fahrwind um die Ohren sausen. Ich hatte keine Kamera dabei. Sehr schade.
War eine kurze Fahrt, nach 2 Minuten waren wir am Huehnerhaus. Kaefig vor die Tuer gestellt alle rein gelassen. Es war schon 20.00 Uhr und daher blieb das Haus zu ... und wir hatten ja noch gar kein Gehege.

Im Huehnerhaus hatten wir Futter ausgelegt (einen Sack Futter hatten wir von unserer Nachbarin als „Welcome Chicken“ geschenkt bekommen) und man konnte hoeren, mit was fuer einem Kohldampf die pickten... die hatten richtig Hunger.
Gleich nochmal nachgelegt und dann war Nachtruhe angesagt.

Ganz frueh heute morgen ist Oliver raus und hat Pfaehle gemacht fuer den Zaun und im Eiltempo ein schoenes Gehege eingezaeunt.
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Der Huehnerkennel
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Dann ging die Tuer auf und unsere Huehner konnten raus. Es war toll zu sehen, wie schoen sie das neue Zuhause fanden, scharrten, wuehlten, pickten und vielleicht zum ersten mal im Leben, Rasen, Erde, Straeucher und altes Laub fuehlten ... der Hahn kraehte. Es gab heute viel abwechselungreiches zu essen. Haferflocken, Brot, Apfelschalen, Banane und natuerlich Huehnerfutter. "Devil" hat mir aus der Hand gefressen und ist sehr freundlich.
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Hahn "Devil" mit einer seiner Hennen
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Sie fuehlen sich so gut und sicher, das sie uns heute schon 5 Eier gelegt haben. Die Schale ist sehr duenn. Sie brauchen Calcium. Also los zum Farmstore, Seemuschelextrakt fuer die Huehner geholt und Koerner, damit sie nicht nur Mehl bekommen. Vernuenftige Trinkgefaesse und zwei Futterrinnen gebaut.

Jetzt sind wir fertig und hatten heute unseren Spass den Huehner zuzuschauen wie zufrieden sie waren.
Die kleine geschundene wurde nicht gemobt. Ich kann sie gut von den anderen unterschieden. Sie heisst Marie. Wird schon wieder werden, das Maedel.

Als es daemmrig wurde, ist Oliver raus und siehe da alle Huehner im Huehnerhaus. Klappe zumachen und alles ist still.
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Sie bleiben jetzt 2 Wochen in Gehege und dann duerfen sie sich tagsueber frei auf dem Gelaende bewegen. Ich muss das Haeusle noch streichen ... dann gibt es auch ein neues Foto.
.. und nein, sie werden nicht geschlachtet und an die Hunde verfuettert. Auch dann nicht, wenn sie alt sind und keine Eier mehr legen sollten.

Jetzt sind wir doch unter die Farmer gegangen ... einen eigenen Gemuesse– und Kraeutergarten ... Huehner ... wie soll man da auch drum herum kommen, in einem Staat wo es eigentlich nur Farmen gibt.

Aber es ist toll, gutes Gefuehl es einfach tun zu koennen wenn man Lust drauf hat!

Naechste Wochenende ist hier ein grosser Markt, so eine Mischung aus Flohmarkt und Verkauf von allem was mit Land- und Viehwirtschaft zu tun hat. Mal schauen was wir von da mitbringen!
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Freitag, 22. Mai 2009

Neue Videos

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So, wir haben wieder einige Videos auf unseren “Your Tube-Kanal” reingestellt.

Freies Fuettern

Nachdem wir ja schon die Kennelfuetterung und unsere Puppies gezeigt haben, hat Oliver einen grossen Teil unserer Hunde frei im Auslauf gefuettert. Das machen wir jetzt nicht jeden Tag, wollten nur zeigen das es geht, ganz ohne Stress.
Unsere Hunde lernen schon im Welpenalter, das jeder einen Namen hat und das man warten muss bevor man die Nase in die Futterschuessel tunken darf.

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Wasserspiele
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Unser Nachwuchs ist nie sauber, nie, niemals nicht ... selbst wenn es draussen trocken ist, buddeln sie so lange bis irgendwo Matsche zu finden ist. Schoene Bilder ... Fehlanzeige ... tja die einzige Moeglichkeit sie fuer kurze Zeit „sauber“ zu bekommen ist, sie mit Wasser spielen zu lassen. Das zweitbeste nach moderigen Dreck.
Hier tun sie das ...
Das ist wohl genetisch stark verankert, denn sowohl Fire, wie auch Raven lieben Wasser und unsere kleinen Auswanderer scheinen diese Leidenschaft auf jeden Fall mit nach Deutschland und die Schweiz genommen zu haben.


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Geschirrtraining
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Frueh uebt sich ... im Auslauf laufen unsere sieben zum erstenmal mit Geschirr , Seil und was hinten dran, rum. Soll Spass machen und Angst nehmen ... klappt gut. Wir ueben da spielerisch ganz viel ... sitz, folgen, Aufmerksamkeit beim Menschen haben, brav hinterher laufen ... naja und auch wie klaue ich meinem Kumpel das Teil was am Ende des Seils baumelt .
Mach achte auf Jaeger, der die ganzen Sachen super brav mitmacht ... ohne Geschirr ... er will auch Schlittenhund sein, ich werde ihm ein Geschirr kaufen.


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Die Videos haben leider keine so gute Qualitatet, kaempfe immer noch mit meiner "High-Tech" Kamera. Sorry!
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Outbreak

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Mitte des Monats gab es bei uns in Missouri einen schweren Outbreak.

Tornados zerstoerten in und um Kirksville Haeuser und 3 Menschen starben.
Uns erwischte nur ein Auslaeufer und das war schon schlimm. Vor allem Regen, viel Regen ....

Hier kommen die Unwetter meist Nachts, das ist umso schlimmer weil Du nichts siehst.
Ich konnte diesmal auch nur den „Beginn“ auf Fotos festhalten.


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Aber bei Your Tube habe ich etwas gefunden.
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http://www.youtube.com/watch?v=hPkL_o2VeFU


Die "Tornado-Saison" dauert noch bis Ende Oktober und ich hoffe wir haben immer so viel Glueck wie bisher.
Wenn man hier lebt, macht einem das Unglueck derer die alles verloren haben, wirklich betroffen.
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Samstag, 16. Mai 2009

Der Lauf der Dinge

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So, lange nix mehr geschrieben, da will ich mal wieder!

Ende Maerz und im April wurden unsere Welpen abgeholt. Insgesamt fuenf haben sich auf den weiten Weg in die neue Heimat nach Deutschland gemacht. Der Abschied war schwer ... keine einfachen Tage fuer uns.
Alle haben ein tolles Zuhause gefunden und wir hoffen aus tiefsten Herzen, das es ihr ganzes Leben lang auch ihr Heim bleiben wird.

Bollvar

Ist zusammen mit unserem Gast Go-Shay zu unseren guten Freunden Tanja und Axel gezogen. Lebt jetzt in unserer alten Heimat in Bahra. Der Hundemann hat es absolut super getroffen und da weiss ich, das er fuer immer bleiben und ein tolles Leben fuehren wird. Zusammen mit seinem Husky-Kumpel wird er das reine Frauenteam vor dem Schlitten verstaerken. Wir haben uns das schon gedacht und genauso ist es, er ist der absolut Liebling von Tanja ... ja so kann es gehen ... mit der Malamutenliebe.
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Paddel

Der kleine, grosse Mann lebt in der Schweiz und hat fuer mich persoenlich ein absolutes traumhaftes Zuhause.
Lebt mit noch zwei Jungs und einem Maedel in schoenester Umgebung, erlebt viel, wird absolut toll versorgt, mit Sicherheit gut ausgebildet und sehr geliebt.
Olli‘s Liebling, war der Abschied auch schwer, so freuen uns doch die Bilder und Geschichten und wir wissen, das war einfach die beste Entscheidung, die wir fuer ihn treffen konnten.

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Sami
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Unsere kleine Sami, die selbstbewusste Maus lebt jetzt in Bayern bei Franz und hat gleich noch den Hundekumpel Mikka mit dazu bekommen. Sie das Duo verstaerkt und man(n) ist ihr „verfallen“. Verstaendlich, denn die kleine Maus kann sich im turbo Tempo in jedes Herzchen schleichen. Sie lebt in jetzt in wunderschoener Umgebung, erlebt viel und ist nicht mehr wegzudenken. Wir wuenschen uns das alle drei ganz lange was von einander haben.

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Hunter und Anajou
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Unser Duo ging gemeinsam ins neue Zuhause und lebt jetzt bei David und Tanja in der Naehe von Kassel, mit noch drei weiteren Hunden zusammen. Anhand der Bilder und Telefonate scheinen sie alle gut auf Trab zu halten und bringen richtigen Schwung in die Bude, die auch vorher sicher nicht ruhig war.
Der Abschied von Anajou war besonders schwer, denn ihre Schwester Summer trauerte sehr um sie und hat lange gebraucht um das zu „vergessen“ und auch wir vermissen unsere beiden immer noch ein wenig.
Wir hoffen, das sie ein ganz tolles und abwechselungsreiches Leben, immer geliebt und gesehen werden. Denn sie haben zweifellos nur das beste verdient. Wir haben grosses Vertrauen in ihre neue Familie und glauben fest daran, das sie dort einfach hingehoeren.

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... und der Rest??? Ja .. der Rest? Es waren ja insgesamt 12 kleine Monster!!
Die sind da wo sie hingehoeren. Zuhause, bei uns und ihrem Rudel ... Mischen die ganze Bande auf, sind Bestandteil des Ganzen ...
Eigentlich wollten wir Farmer und Face noch abgeben. Doch das ging einfach nicht, weil die beiden Zwillinge ein unzertrennliches Duo sind und wir uns nicht vorstellen konnten, sie wegzugeben, egal wohin.

So jetzt faengt das „normale“ Leben wieder an. Alle sind da wo sie sein sollten und das ist gut so.
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Donnerstag, 26. März 2009

Bad Day 24.03.09

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Das Wetter ist hier schon etwas anders … nein … das trifft es nicht … es ist ganz und gar ungewoehnlich, wie aus den Fugen geraten.
Seit Anfang Januar haben wir mit extremen Temperaturschwankungen zu kaempfen, mal ist es fast 20 Grad warm und dann innerhalb von einigen Stunden zeigt das Thermometer – 15 Grad. Diese Wechsel passieren mit einer schon fast unheimlichen Regelmaessigkeit.
In diesem Jahr hatten wir schon drei Tornadowarnungen und etwa ein Dutzend schwerer Gewitter und die Tornadosaison faengt eigentlich erst im April an.

Nachdem unsere Gaeste letzte Woche abgereist sind, wurde es wieder sehr warm. Mein Gradmesser zeigte bis zu 24 Grad im Schatten an. Fuer die Hunde war es schwer. War es in den Tagen zuvor doch noch richtig kalt gewesen.

Fuer die Welpen gab es sogar einen kleinen Schwimmingpool ... der grosse wurde dann gleich mitbefuellt. Ich musste immer mal wieder auf den Kalender schauen um nicht zu vergessen, das wir erst Mitte Maerz haben.

Bei solch Kapriolen sind die Unwetter natuerlich nicht weit. Wir wohnen hier eh in einer unruhigen Ecke, grad so am Rand der Tornado-Alley.
Schon vor dem Wochenende meldete der Wetterkanal, das ein Sturmsystem naht, das eine Kaltfront im Schlepptau hat. Das ist ja mal nix Neues mehr ... also wieder Aufruhr am Himmel.
Am Montag kamen stuendlich neue Prognosen, das uebliche ... heftiger Regen, dicker Hagel, ganz boeser Wind, schwere Gewitter und die Gefahr von vereinzelten Tornados.

Uns sollte die Front am fruehen Dienstagmorgen erreichen und so kam es dann auch. Schon in der Nacht war ich unruhig. 17 Grad um Mitternacht. Meine Wetterstation ist noch nicht in Betrieb und da ich ansonsten keinen Barometer hab, konnte ich nur vermuten. Dat gibt was!

Um 6 Uhr weckte uns ein heftige Schauer und kraeftige Windboen. Raus aus dem Bett, Rechner an und Wetterkanal. Ja, das sieht nicht schoen aus. Ich ziehe mich sofort an und lasse unsere Haushunde nur vorne raus. Der Auslauf bleibt erstmal zu. Kaffee kochen und Wetter gucken. Es beruhigt sich alles wieder. War es das schon???
Kurz vor 7 Uhr dann ein Anruf. Im Ort heulen die Sirenen. Die haben hier Sirenen bei akuter Tornadogefahr. Also, wenn es in unmittelbarer Naehe einen „touch down“ gegeben hat. Sollte es denn wirklich? Die Rotation der Wolken ist nicht so doll. Laufe alle Fenster ab, Wolkenfetzen rasen am Himmel, es regnet ein wenig, ist fast windstill.

Vor zwei Wochen gab es einen Tornado einen Ort weiter, ist auf ein Feld runter, kaum Schaeden. Bis jetzt hat es unser Dorf noch nie wirklich erwischt.

Ich kann es kaum glauben, vielleicht ein Fehlalarm. Wieder an den PC und da steht es .... ja sie warnen wirklich, zwei sind schon gesehen worden. Gerade als ich das Olli erzaehlen will, hoeren wir die Sirenen. Ne, das ist jetzt ernst.
Sofort runter ... Himmel gucken. Nichts. Wieder hoch an den PC. ENTWARNUNG! Es hat sich aufgeloest. Puh ... gut. Die zweite Tasse Kaffee kann ich mir bei dem Adrenalinschub schenken. Unser Wettermann sagt allerdings das noch was kommt. Doch der Himmel sieht aus wie in Deutschland bei einem typischen Dauer-Landregen. Der Wind ist weg.

Olli wartet noch ein bisschen und faehrt dann los zu unserem Schlachter, Fleisch fuer die Hunde holen. Er ist erstmal 4-5 Stunden ausser Haus und ich mit den Hunden beschaeftigt.
So gegen 10 Uhr wieder es wieder dunkler und etwas windiger. Die Wolkendecke haengt tief, schnell bewegt sich der Himmel, das dunkele Band zieht in Entfernung an unserem Haus vorbei. Doch das ist truegerisch, die Erfahrung zeigt das es nur einen Bogen schlaegt und dann von der anderen Seite zurueck kommt und „bumm“ macht.

Dann so gegen 11 Uhr kommt der Regen, gewaltig, Wassermassen stuerzen vom Himmel, nie habe ich es so regnen sehen und ich hab schon viel gesehen. Es donnert und Blitze aus allen Richtungen. Schnell wieder an den Rechner und Radarbild gucken. Heilige Sch ... das sieht ja heftig aus. Der Wetterfreak wuerde sagen: eine Bilderbuchfront .

Ich setze mich auf die Porch und nehme die Videokamera mit. Der Regen macht kleine Baeche im vorderen Hof, sie vereinigen sich und werden zu einem Minifluss der vor den Gehegen entlang laeuft.
Leider gehts es da nicht weiter, weil altes Laub den Ablauf behindert. Es staut sich ... jetzt verstehe ich was „Flash Flood Warning“ bedeutet!

Ich laufe los und will eine Schaufel holen, komme dabei an der Werkstatt vorbei und ... die steht komplett unter Wasser, ein Bach ist abgezweigt und es sogar geschafft, die Drainage von Olli schachmatt zu setzen. Was nu zuerst??? Ich entscheiden mich fuer die Schaufel und den Minifluss, trotz Regenklamotten bin ich in Sekunden durchnaesst und grabe was das Zeug haelt und weil eins oder zwei nie genug ist, gewittert es jetzt auch noch heftiger.
So, es laeuft wieder, ab in die Werkstatt, mit dem Besen gegen die Wasserfluten ... ein Blitz kracht in den Wald, keine 20 m von mir. Also witzig und Abenteuer ist anders.

Die Welpen marschieren im Gaensemarsch hinter mir her ... beim schaufeln haben sie toll mitgeholfen .. als rein in die Pfuetze und gebuddelt. In der Werkstatt wetteifern sie darum, wer den Besen mittragen darf. Mit drei der Banditen am Ende des Besen versuche ich dem Wasser Herr zu werden. Hinten raus ... vorne rein ... kein Ende in Sicht.

Voellig durchnaesst und ausser Atmen gehts ins Haus und ans Telefon. Ich rufe Olli an, brauche Verstaerkung und naja weil der besorgte Wettermensch just in dem Moment, als ich tropfend zur Tuer reinkam, sagte: Wenn ihr innerhalb dieser Front wohnt, ist es besser ihr macht Euch jetzt auf den Weg in den naechsten Shelter (sturmsichere Unterkunft, gibt es in jedem Dorf hier.)
Olli macht sich sofort auf den Weg, aber er muss Schotterpisten benutzen und die stehen mit Sicherheit unter Wasser.
Kaffee eingiessen, mit klammen Fingern eine Zigarette geraucht und runter, die Werkstatt ist wieder voll, der Ablauf zu und nicht das der Regen einen Moment lang nachgelassen haette.

Nach einer weiteren Stunde schaufeln, fegen und in den Himmel gucken kommt Olli und ... der Regen laesst nach!
Dank der elenden Schufterei haelt sich der Schaden in Grenzen. Alles nass, aber nix geflutet. Oliver musste einen riesen Bogen fahren, weil viele Schotterpisten durch Baeche und in den Mulden geflutet waren.
Im Wald hinter unserem Haus rauscht es laut, ein Getoese, zahllose Baeche bahnen sich ihren Weg zum Teich und dann bergab in die Taeler unseres „Urwaldes“.

Wir trockenen unsere Welpen, legen neues Stroh aus und dann erstmal Tee trinken, sonst steht die naechste Erkaeltung ins Haus, dabei hab ich letzte immer noch am Hals.
Danach mache ich mich mit Jaeger und Fine auf in den Wald, schauen was die Fluten angerichtet haben. Ueberall Wasser, schnell fliessend, jede Furche nutzend. Seelandschaften, kleine Wasserfaelle, alles nass. Der Teich, ein riesiger See.
Da stauen die Fusshupen nicht schlecht. Fine braucht aber nur eine Minute, dann stuerzt sie sich in die Fluten des Sees, zu einer kleiner Grasinsel mit Baum, um voller Freude die sich dort hingeretteten Maeuse zu toeten und zu fressen. Monster!
Bei dem Versuch einen dieser Wasserlaeufe zu queren, versinke ich bis unterhalb des Knies im Wasser, wow, sah aus als es waere es bloss 10 cm tief ... das lassen wir mal.
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Gegen Abend kam die Sonne raus, der Himmel klarte auf und der Spuk war vorbei, nur die Wasserlachen zeugen noch von diesem Unwetter.
Wir haben Glueck gehabt, morgen wird es in den Nachrichten zu sehen sein. Geflutete Haeuser, vom Wind zerstoerte Gegenden und vielleicht sogar Tornadoschaeden, Verletzte und wie so oft auch Tote.
So ein schoenes Land, soviel Platz, Ruhe und Frieden ... doch alles hat seinen Preis. Wer laenger hier lebt, weiss, warum es hier soviele Kirchen gibt. Man wird ehrfuerchtiger und fuehlt sich nicht mehr ganz so maechtig. Ich zumindestens bin dankbar.

Ein Video von meinem Waldbesuch, direkt nach dem Regen. Wasser, viel Wasser ... teilweise hat es das Zeugs vom Nachbarn mitgerissen.
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