Sonntag, 31. Mai 2009

Das liebe Federvieh!

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Wie das Leben so spielt, da steht man nichts ahnend im Backyard der Nachbarin und betoniert den Boden einer neuen Kennelanlage und 24 Stunden spaeter leben bei uns 10 Hennen sowie ein Hahn und geniesen ihre neue Freiheit in einer „Deluxe-Huehner-Hotelanlage mit super Adventure-Freilauf“.

Nicht das wir Huehner haben wollten ... noe, keine Huehner. Oliver hatte lange Huehner, frueher in seinen wilden Jahren als „Farmer“ in seinem „Waldhaus“ irgendwo in der Pampa.

Die Nachbarin hat Huehner, wir bekommen immer gratis frische Eier ... das reicht doch ... und ueberhaupt ... nix da ... kein Huehnerhaus, kein Gehege.

Aber fangen wir von vorne an. Olli ist morgens rueber zu unser Nachbarin um den Boden einer neuen Kennelanlage zu betonieren. Sie hat auch nordische Hunde und davon gleich 8 und in diesem Sommer soll eine neue Behausung her.
Unser anderer Nachbar, Farmer und Rinderzuechter schickte seinen Sohn zu Oliver und liess Fragen ob Oliver denn auch Huehner an seine Hunde verfuettere. Klar, tun wir das. Was fuer Huehner denn?

Der geklaerte ihm dann, sie haben ein Pack aelterer Huehner und die wuerden nicht mehr so recht Eier legen und nun habe er sich neue gekauft und die alten muessten weg. Er wuerde sie auch fuer uns schlachten, ob wir sie haben wuerden wollen??

Oliver: wie die leben noch?? Ja, die sind fit, waren in der Mauser und seitdem gibt es immer noch Eier mit sehr duenner Schale und halt eher wenige ...

Die Huehner kommen aus einem Schulprojekt, der Lehrer der sie betreute ist ausgewandert, Afrika oder Suedamerika und hat seine Schuler gefragt, ob wer die Huehner haben will. Unser Nachbarssohn hat sie mitgenommen und jetzt ist der Ertrag wohl nicht mehr so, das sie nuetzlich waeren.

Oliver hat nicht lange ueberlegt und sagte: okay, wir nehmen sie lebendig .. . ich brauch aber einen Tag um eine Unterkunft herzurichten.
Fertig betoniert ... und rueber zu mir um mir mitzuteilen, wir bekommen Zuwachs ... ich muss jetzt ein bisschen was bauen.

Runter in die Werkstatt und in ein paar Stunden die „Hilton“-Ausfuehrung eines Huehnerhauses gezimmert. Alles drin, Legenester, Sitzstangen ... gut belueftet und sogar eine extra Klappe damit man die Eier bequem von aussen herausnehmen kann.
Dann den Rasenmaeher raus ... und ein Stueck zwischen unsere Mieterin und unserem Garten freigemaeht, Aeste gekappt.

Danach auf Huehner holen ... das haben wir zusammen gemacht. Sie lebten im Garten des Nachbarn in einem alten Schweinestall mit einem winzig kleinen schlauchartigen Auslauf der komplett kahl war.

Was fuer tolle Huehner, ich hab spaeter nachgeschaut was das fuer eine Rasse ist. Das sind „Rhode Island Red Chicken“, eine sehr robuste und alte Huehnerrasse. Legen dicke, fette braune Eier und sind sehr menschenbezogen. Der Hahn ist der Hammer, so ein stolzes und schoenes Tier. Soll nicht immer ganz freundlich sein ... er kriegte gleich seinen Namen“ Devil“.
Ein Huhn sah ziemlich kahl aus, war noch in der Mauser und scheinbar von den anderen „gepickt“, sprich gemobt.

Also, alle in einen Kaefig, die waren echt cool und kein bisschen gestresst. Auf die Ladeflaeche des Pick up’s und heimwaerts ging es. Unterwegs setzen die sich hin und liessen sich den Fahrwind um die Ohren sausen. Ich hatte keine Kamera dabei. Sehr schade.
War eine kurze Fahrt, nach 2 Minuten waren wir am Huehnerhaus. Kaefig vor die Tuer gestellt alle rein gelassen. Es war schon 20.00 Uhr und daher blieb das Haus zu ... und wir hatten ja noch gar kein Gehege.

Im Huehnerhaus hatten wir Futter ausgelegt (einen Sack Futter hatten wir von unserer Nachbarin als „Welcome Chicken“ geschenkt bekommen) und man konnte hoeren, mit was fuer einem Kohldampf die pickten... die hatten richtig Hunger.
Gleich nochmal nachgelegt und dann war Nachtruhe angesagt.

Ganz frueh heute morgen ist Oliver raus und hat Pfaehle gemacht fuer den Zaun und im Eiltempo ein schoenes Gehege eingezaeunt.
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Der Huehnerkennel
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Dann ging die Tuer auf und unsere Huehner konnten raus. Es war toll zu sehen, wie schoen sie das neue Zuhause fanden, scharrten, wuehlten, pickten und vielleicht zum ersten mal im Leben, Rasen, Erde, Straeucher und altes Laub fuehlten ... der Hahn kraehte. Es gab heute viel abwechselungreiches zu essen. Haferflocken, Brot, Apfelschalen, Banane und natuerlich Huehnerfutter. "Devil" hat mir aus der Hand gefressen und ist sehr freundlich.
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Hahn "Devil" mit einer seiner Hennen
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Sie fuehlen sich so gut und sicher, das sie uns heute schon 5 Eier gelegt haben. Die Schale ist sehr duenn. Sie brauchen Calcium. Also los zum Farmstore, Seemuschelextrakt fuer die Huehner geholt und Koerner, damit sie nicht nur Mehl bekommen. Vernuenftige Trinkgefaesse und zwei Futterrinnen gebaut.

Jetzt sind wir fertig und hatten heute unseren Spass den Huehner zuzuschauen wie zufrieden sie waren.
Die kleine geschundene wurde nicht gemobt. Ich kann sie gut von den anderen unterschieden. Sie heisst Marie. Wird schon wieder werden, das Maedel.

Als es daemmrig wurde, ist Oliver raus und siehe da alle Huehner im Huehnerhaus. Klappe zumachen und alles ist still.
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Sie bleiben jetzt 2 Wochen in Gehege und dann duerfen sie sich tagsueber frei auf dem Gelaende bewegen. Ich muss das Haeusle noch streichen ... dann gibt es auch ein neues Foto.
.. und nein, sie werden nicht geschlachtet und an die Hunde verfuettert. Auch dann nicht, wenn sie alt sind und keine Eier mehr legen sollten.

Jetzt sind wir doch unter die Farmer gegangen ... einen eigenen Gemuesse– und Kraeutergarten ... Huehner ... wie soll man da auch drum herum kommen, in einem Staat wo es eigentlich nur Farmen gibt.

Aber es ist toll, gutes Gefuehl es einfach tun zu koennen wenn man Lust drauf hat!

Naechste Wochenende ist hier ein grosser Markt, so eine Mischung aus Flohmarkt und Verkauf von allem was mit Land- und Viehwirtschaft zu tun hat. Mal schauen was wir von da mitbringen!
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